Hypnose und Trance - was steckt dahinter?
Was passiert mit uns in der Hypnose?
Was bedeutet Erickson'sche Hypnotherapie?
Therapeutische Hypnose im ÜBERBLICK (Formen, Möglichkeiten, Grenzen)
Geschichte
der Hypnose
Raucherentwöhnung
Geburt mit Hypnose -
Information zur
Hypnoreflexogenen
Methode zur Geburtsvorbereitung
- Hintergrund,
- Ablauf des Trainings
- Preise
Der Begriff "Hypnose" stammt vom griechischen "hypnos"
und bedeutete soviel wie Schlaf. Aber obwohl es für einen Außenstehenden
so aussieht, als schliefe der Hypnotisierte, ist doch das Gegenteil der
Fall: der Zustand der Hypnose (der sogen. Trance) bewirkt eine Erhöhung
der Konzentration und auch eine Aktivierung der sogenannten Alpha-
Rhythmen im Gehirn. Damit wird die rechte Hirnhälfte mit ihrem mehr
bildhaften, phantasiereichen und kreativen Denken aktiviert, während die
linke Hirnhälfte mit ihrem logisch-analytischen Denken nur wenig in ihrer
Aktivität nachlässt. Die bewußte Kontrolle bleibt damit in der durch
Hypnose verursachten Trance weitgehend erhalten. Dagegen ist in diesem
Zustand ist eine Steigerung der Problemlösefähigkeit sowie mehr
Kreativität möglich. Die Fähigkeit, eine Trance zu entwickeln ist übrigens
angeboren und wir gehen unwissentlich und spontan mehrmals täglich in
Trance.
Hypnotherapie zielt darauf ab; die Ressourcen des Klienten
wiederzuentdecken und ihm diese in seinem Lebensalltag zugänglich zu
machen.
Fast alle Therapeuten, die mit Hypnotherapie arbeiten, haben im Normalfall
zuerst eine andere Therapieform erlernt, wie z.B. tiefenpsychologisch
orientierte Therapie oder Verhaltenstherapie, Gestalttherapie,
Körpertherapie etc.
Die Hypnotherapie wird vom Therapeuten immer auf der Grundlage und in
Ergänzung zu ihm verfügbaren therapeutischen Konzepten und Methoden
eingesetzt.
Das Ziel besteht immer darin, mit Hilfe der Hypnotherapie in der Trance
Bedingungen herstellen, die dem Klienten eine kreative Problemlösung oder
Situationsverbesserung im Alltag ermöglichen. Dabei ist das zentrale
Element der Hypnotherapie die Trance.
Es gibt zahlreiche Induktionsformen, die ein seriöser Hypnotherapeut
anwenden kann, um seinen Klienten in Trance zu bringen. In der Regel
richtet sich die Induktionsform sowie die Art der angestrebten Trance nach
dem therapeutischen Problem und kann auch vorher mit dem Klient
abgesprochen werden.
In der Trance lassen sich sowohl körperliche Reaktionen, wie
beispielsweise Muskeltonus oder Durchblutung, als auch psychische
Reaktionen, wie beispielsweise Vorstellungsfähigkeit, Kreativität,
Blockaden, beeinflussen. Mittels Trance können auch traumatische
Erfahrungen durch Dissoziation (=Trennung, Spaltung) in der Trance soweit
abgeschwächt werden, das sie überhaupt erst schrittweise bearbeitet werden
können. Zugleich können fehlende Erfahrungen oder Unterstützung bei der
Bearbeitung von belastenden Erlebnissen assoziiert (= verknüpft) werden,
welche die Bearbeitung erleichtern. In diesem therapeutischen Prozess wird
der Therapeut keine Lösungen vorgeben, sondern in der Trance versuche die
Suchprozesse auszulösen und zu unterstützen. Dies kann aufgrund der
Aktivierung der rechten Hirnhälfte viel leichter möglich sein. In einigen
Fällen kann sinnvoll sein, in der Zukunft eine schwierige bevorstehende
Situation in der Vorstellung zu bewältigen oder sich vorzustellen, diese
bereits bewältigt zu haben.
Zusätzlich wird der Hypnotherapeut die Erickson'schen Prinzipien der
Utilisation auch außerhalb der Trance einsetzen. Er wird mit Aufgaben
versuchen, die gewohnte Denk-, Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster des
Klienten zu durchbrechen. Typisch ist, dass er auch außerhalb der Trance
den Klienten auf seine Ressourcen orientiert. Hierbei wendet er
möglicherweise auch Techniken aus der Hypnotherapie nahen Verfahren wie
der Familientherapie oder dem NLP (Neurolinguistisches Programmieren) oder andere therapeutische Verfahren an.
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Geburtsvorbereitung mit Hypnose
Die
Hypnoreflexogene Methode zur Geburtsvorbereitung® von Schauble und
Werner (1998) (kurz HR-Methode genannt) beruht auf der Verbindung
von Hypnose
und bedingten Reflex und deren Anwendung in
der Geburtshilfe.
Die Wurzeln der
hypnotischen Praktiken finden sich vor mehr als 3000 Jahren
in sehr alten Kulturen: dem „Tempelschlaf“ in Ägypten und hinduistische
Traditionen. Seit der Antike wird in allen Kulturen die heilende
hypnotische Wirkung einer Trance für die mystische und spirituelle
Reinigung und Heilung angewandt.
Der Begriff "Hypnose" stammt vom griechischen "hypnos". Er
bedeutete soviel wie Schlaf, obwohl doch das Gegenteil der Fall
ist: Im Zustand der Hypnose (Trance) wurde eine Steigerung der
Problemlösefähigkeit und Kreativität durch zusätzliche
Aktivierung der rechten Hirnhälfte nachgewiesen.
Die Verbindung von
Hypnose und Konditionierung wurde erstmals in den sechziger Jahren in
Russland in sogenannten Hypnotarien der Geburtshilfe angewandt. 60% aller
Frauen haben damals dort unter Hypnose entbunden.
Später entwickelte der französische Arzt Lamza daraus sein Konzept einer
„schmerzfreien Geburt“.
Die HR-Methode integriert einer Reihe wichtiger Ansätze:
Grantly Dick-Reads Beschreibung des „Angst-Anspannung-Schmerz-Syndroms:
Angst verzögert und erschwert Geburt", Marie Morgans "HypnoBirthing", die
Forschungen von Klaus & Klaus zur „Eltern-Kind-Bindung“ und Odent „Es ist
nicht egal, wie wir geboren werden“.
Fakten zur Methode
Mit der HR-Methode
lernen Schwangere, sich auf die Geburt
in Trance vorzubereiten, um unter der Geburt quasi "automatisiert"
entsprechend dem Geburtsverlauf in Trance gehen
zu können. Diese
Automatisierung
unterscheidet sie von anderen
Formen der Geburtsvorbereitung mit Hypnose und ist gerade bei
ungünstigen Einflüssen während der Geburt wichtig! Damit
gelingt es mit dieser Methode ausdrücklich, den
Anspannungs-Angst-Schmerz-Kreislauf effektiv zu durchbrechen.
Es werden umfassende hypnotherapeutische
Techniken vermittelt und angewendet, die das Schmerzempfinden deutlich reduzieren.
Das Training beinhaltet die Aufklärung über physiologische
Geburtsvorgänge sowie den Beziehungsaufbau von Mutter und Kind
bereits schon während der Schwangerschaft. Auch die unterstützende
Begleitung durch eine Person des Vertrauens während der Geburt
spielt eine wesentliche Rolle.
Eine
Gruppentrance kann die hypnotherapeutische Wirkung der Methode
vertiefen.
Ablauf des Trainings:
Notwendig sind ca. 5
Sitzungen (1,5 h) im letzten Schwangerschaftsdrittel, in denen live mit
der Therapeutin die Methode erlernt wird.
Vertieft wird die Wirkung durch mehrfaches
eigenes Üben (mit CD) während der letzten Wochen vor der Geburt.
Die Hypnoreflexogenen Methode zur
Geburtsvorbereitung wird in Deutschland auch von einigen Kliniken
angeboten. Die Kosten werden nicht von den Kassen übernommen.
In
meiner eigenen Praxis lasse ich zur Vertiefung der Wirkung auch
Körpertherapeutische Elemente zur Entspannung und Energetisierung mit
einfliessen!
Preise (Stand
01/2009):
80 EUR für Einzelsitzung a 90 Min
20-45 EUR für Gruppensitzung (nach Anzahl der Teilnehmer) 90-120 min
Der
Preis liegt für Einzel- oder Gruppemkurse in Abhängigkeit von der
Teilnehmerzahl zwischen 20-80 EUR für 90-120 Min Sitzung. Bitte erfragen
Sie deshalb rechtzeitig, wann und mit wieviel Teilnehmern die nächste
Gruppe geplant ist (Tel. 030/53219191 oder e-mail:
info@geburt-mit-hypnose.de).
Einzelsitzungen sind immer möglich.
Studien
Mit der Hypnoreflexogene Methode der
Geburtsvorbereitung®
(Schauble et. al., 1998) oder auch hypnomentalem
Training werden bei den Gebärenden signifikant
- Ängste vor der Geburt
vermindert
- Schmerzen während der Geburt reduziert
- Geburtsdauer (insbesondere Eröffnungsphase) und Rekonvaleszenz
verkürzt
- postnatale Depressionen verringert
- die Beziehung zwischen Mutter und Kind gefördert
Die
Methode wird seit den Siebzigern erfolgreich in den USA praktiziert.
Zahlreiche internationale wissenschaftliche Studien (Universität
Gainsvielle/Florida; Universität Tübingen/Deutschland) bestätigten mit
signifikanten Ergebnissen den Erfolg dieser Methode.
Lit.:
Schauble, P.; Werner, W.; Rai, S.; Martin, A.
(1998).
Childbirth preparation through hypnosis: The
hypnoreflexogenous protocoll. American Journal of Clinical Hypnosis, 40
(4).
Hüßke-Janßen, H.; Revenstorf, D.; Tinneberg, H.-R. (2005). Hypnose in
der Geburtsvorbereitung: Multizentrische empirische Untersuchung der
Wirksamkeit der Hypnoreflexogenen Methode nach Schauble". Frankfurt/M:
Peter Lang.
Meine persönlichen
Erfahrungen mit der HR-Methode
Die Geburt ist ein sehr
persönliches Ereignis, das Frauen möglichst natürlich, entspannt,
risikofrei und dennoch selbst bestimmt erleben möchten.
Aufgrund einer zunehmenden Medizinisierung der Geburtshilfe, erleben
Schwangere die Geburt auch ohne das Vorliegen einer Indikation zunehmend
nur noch als Risikosituation. Es kann der Eindruck entstehen, dass die
Geburt möglichst medizinisch geleitet und kontrolliert (und mit
Schmerzmitteln unterstützt) werden sollte; das geht jedoch oft zu Lasten
der Selbstbestimmung. Ein Extrembeispiel dafür ist die auch in Deutschland
zunehmende Tendenz zu Kaiserschnitten.
Dabei ist sowohl für die Mütter als auch für die Babys eine natürliche,
sanfte Geburt sehr wichtig, wie Studien belegen…der Weg durch den
Geburtskanal, das sanfte Ankommen und Aufgenommensein,… natürlich und mit
der notwendigen medizinische Unterstützung.
Trance kann sie
bei der Gestaltung einer möglichst natürlichen Geburt
an jedem Ort
unterstützen,
in einer Klinik, im Geburtshaus und auch daheim.
Indem die Trance es Ihnen ermöglicht, sich zu entspannen, werden Ihre
Körperfunktionen normalisiert und
auf die
Geburt hin angepasst.
Sie haben gelernt, unter der Geburt
bei Bedarf automatisiert
in Trance gehen
können und dadurch Ihr
Schmerzempfinden
deutlich zu reduzieren.
Daher verfügen über die innere Sicherheit, sich ganz auf die Vorgänge
in Ihrem Körper einzulassen, ihrer Intuition zu vertrauen und daher
besser loslassen zu können.
Mein zweites
Kind
habe ich
selber
im Geburtshaus Kreuzberg
mit dieser Methode entbunden.
Es war um vieles einfacher und schneller, als ich es vorher erwartet
hatte. Die Schmerzen traten tatsächlich sehr in den Hintergrund.
Somit konnte ich mich voll auf die Vorgänge in meinem Körper einlassen,
und mit freundlicher Aufmerksamkeit spüren und verfolgen, wie mein Kind
seinen Weg suchte und schnell fand. In meiner Vorstellung habe ich
seinen Weg laufend begleitet.
Daher kann ich diese Methode insbesondere im Hinblick auf die
Automatisierung und Schmerzverarbeitung persönlich empfehlen.
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Die Wurzeln der hypnotischen Praktiken finden sich sowohl in Ägypten als
auch in hinduistischen Traditionen, die mehr als 3000 Jahre zurückliegen.
In der Antike bis zum Mittelalter schrieben die Menschen die heilende
hypnotische Wirkung häufig einer übermenschlichen göttlichen Kraft zu.
Hypnose umfasste mystische und spirituelle Inhalte. Erst Franz Anton
Messmer (1734 - 1815) sah die Hypnose als natürliche Kraft an, die
allerdings außerhalb des Menschen ihren Ursprung hatte. Dagegen ging der
Augenarzt James Braid (1795 - 1860) von körperlichen Veränderungen aus,
die er zunächst als Schlafähnlich (= Hypnose) beschrieb. Damals wurden
mittels Hypnose schmerzfreie bzw. schmerzreduzierte Augenoperationen und
Amputationen möglich. Mit der Einführung von Betäubungsmitteln wie Äther
oder Lachgas verlor die Schmerzbekämpfung durch Hypnose in der Mitte des
19. Jahrhunderts an Bedeutung. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde
die Hypnose von den Franzosen Liébeault und Bernheim als normales
seelisches Phänomen begriffen, welches auf Suggestion beruht. Sigmund
Freud - der Begründer der Psychoanalyse - gab die klassische direktive
Hypnose zugunsten der Psychoanalyse auf. Seit ca. 1950 nahm die Klinische
Bedeutung der Hypnose deutlich zu. Insbesondere durch eine verstärkte
wissenschaftliche Forschung vor allem in den englischsprachigen Ländern
und durch die Arbeiten von Milton Erickson konnte sich die Hypnose weiter
entwickeln. Daraus entstanden in der Hypnotherapie vielfältige
Anwendungsformen der Hypnose, die das Spektrum psychotherapeutischer
Methoden (Tiefenpsychologie, Psychoanalyse, Verhaltenstherapie,
Körpertherapie, Systematische Familientherapie; Gestaltherapie, NLP) mit
unterschiedlichen Trancetiefen und Trancezuständen widerspiegeln.
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